Baumveteranen und Sternenbahnen im Westerwald

Alt und ehrwürdig. So sind die alten Baumveteranen im Hohen Westerwald. Sie sind Zeugnisse alter Landnutzungsformen und gleichzeitig Ikonen des Naturschutzes. Viele gibt es wahrlich nicht mehr.


Ihre Standorte erschließen sich auch nicht auf den ersten Blick. Man muss nach ihnen forschen, sie suchen.  Egal, ob man die knorrigen Baumgestalten bei Tageslicht oder bei Nach fotografiert. Die Mühe lohnt sich aber in jedem Fall!

Sternenbahnen am Winterhimmel
Fotos von Sternenbahnen sind natürlich ein Kunstprodukt. Nie sieht man die vermeintliche Bewegung der Sterne mit bloßem Auge. Dennoch wandern die Sterne im Laufe der Zeit über den Nachthimmel. Es sind aber nicht die Sterne, die sich bewegen. Vielmehr ist es die Erde, die sich um ihre Achse unter dem Nachthimmel hinwegdreht. Fotografisch lässt sich dieser Vorgang mit einigem Aufwand sichtbar machen. Zunächst einmal braucht man ein geeignetes Motiv, hinter dem man den Nachthimmel ablichten will. Ich bevorzuge dabei Motive mit Nordausrichtung, da hier der Nordstern als Drehpunkt im Bild fungiert. Um diesen Drehpunkt herum wandern dann im späteren Motiv die Sternbahnen. Um die notwendigen Einstellungen rechtzeitig vornehmen zu können, bin ich natürlich bereits vor Sonnenuntergang vor Ort.

Kameraeinstellungen
Zunächst stelle ich die Kamera auf dem Stativ in Position. Nun plane ich die Kameraausrichtung. Die Stellung des Nordsterns wird möglichst mit Hilfe eines Kompasses/Neigungsmessers bestimmt, damit der spätere Bildausschnitt alle wesentlichen Informationen enthält. Ist dieser erst einmal festgelegt, wird die Kamera nicht mehr bewegt. Damit das Vordergrundmotiv im späteren Bild nicht nur schwarz erscheint, belichte ich sowohl kurz vor, als auch nach Sonnenuntergang verschiedene Varianten des Vordergrundmotives. Hierbei kann die Kamera nach Bedarf abgeblendet werden. Im Anschluss werden die Einstellungen für die späteren Sternensequenzen vorgenommen:

  • ISO-Zahl um 500
  • f 2.8 – 5.6 und Langzeitbelichtung im Modus „Bulb“
  • Farbtemperatur in manueller Einstellung auf 5200 K
  • Timereinstellungen meines Kabelauslösers RS-80N 3:
    Intervall – 1 Sec., Belichtungszeit 90 – 120 Sec, Bildzahl 99

Wenn die Einstellungen gewählt und nochmals gewissenhaft überprüft sind, bleibt nur noch das Abwarten, bis die ersten Sterne deutlich am Himmel funkeln. Nun nur noch den Start-Knopf am Kabelauslöser betätigen und schon nimmt die Kamera die Arbeit auf. Die Wartezeit während der Aufnahmen verbringt man am besten in einem warmen Schlafsack in der Nähe der Kamera. Nach Ablauf der Sequenz ist nur noch das Equipment einzusammeln und der Heimweg anzutreten.

Bildbearbeitung
Zu Hause angekommen beginnt die Sichtung und Aufbereitung der gewonnen Bilddaten. Hierzu nehme ich mir als erstes die Bilder der Sternenbahnen in Lightroom vor. Hier gilt es den Kontrast der Sterne zum Restmotiv zu steigern und sie somit besser sichtbar zu machen. Auch die Farbgebung des Himmels kann noch leicht angepasst werden. Ebenso ist das Bildrauschen zu entfernen. Dies muss natürlich nicht an jedem einzelnen Bild der Serie einzeln erfolgen. Lediglich ein Bild muss bearbeitet und dessen Einstellungen auf die anderen übertragen werden. Die fertigen RAW-Motive exportiere ich nun in JPG Dateien, die ich wiederum in die Freeware „Startrails“ einlese und zu einem einzigen Bild verrechnen lasse. Dieses Gesamtbild der Sternenbahnen wird nun als Ebene in Photoshop eingelesen und mit dem zu Beginn bei Sonnenuntergang fotografierten Hauptmotiv kombiniert. Die Ebene der Sternenbahnen sollte im Modus „Aufhellen“ dargestellt werden. Auf diese Weise erscheinen die Sternenbahnen wie durch Zauberhand auf dem Vordergrundmotiv. Ein bisschen Feintuning zum Abschluss und das Wunschmotiv ist fertig! Also einfach mal ausprobieren. Aber Vorsicht, es macht süchtig.