Den Heimvorteil nutzen …

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Die neuesten Motive der Galerie 145 sind online. Die Galerie beschäftigt sich ausschließlich mit der Libellenfotografie.

Zeit ist neben Geld immer der einschränkende Faktor in der Naturfotografie. Motive gibt es in der weiten Welt genug. Wo soll man sie aber finden, wenn man nicht mal eben auf Reisen gehen kann, um tolle Locations zu nutzen. Eine Lösung für das Problem liegt in der Fotografie „Vor der eigenen Haustür“. Hier hat man die Gelegenheit, das Motiv zur rechten Zeit und beim besten Licht mehrmals aufzusuchen. So entstehen meist Bilder mit ungewöhnlichen Ansichten oder gar besonderen Lichtstimmungen.

Planung und Gestaltung eines Teichbiotops im Jahr 2007
Bereits bei der Neugestaltung unseres Gartens hatte ich die Idee, mir „mein Biotop“ direkt vor der Haustür selbst zu bauen. Der ohnehin vorhandene Bagger hob spontan eine Grube gigantischen Ausmaßes aus. Die Feinarbeiten erledigte ich dann selbst, wobei der stark lehmige Boden den ein oder anderen Fluch verursachte. Anschließend wurde ein Schutzfließ auf das Erdreich verlegt. Hierauf folgte die Teichfolie und wiederum ein dunkles Schutzfließ. Zum Abschluss verteilte ich ca. sieben Tonnen Kieselsteine per Schubkarre auf dem Teichgrund. Nun noch schnell die Pumpenanlage und die Wasserpflanzen installiert und rein mit dem Wasser in den neuen Teich. 14000 Liter sind´s letztendlich geworden.

Heute ein Paradies
Unmittelbar vor unserer Terrasse liegt nun mein privates Naturschutzgebiet! Nach mittlerweile knapp zehn Jahren hat sich hier ein wahres Paradies für Kleingetier und Pflanzen aller Art entwickelt. Neben Reiher, Enten und Eisvogel finden sich hier die verschiedensten Amphibien, wie Teichmolch, Teichfrosch und Erdkröte. Ebenso wird der Teich als Jagdgebiet von Ringelnattern oder Blindschleichen genutzt. An warmen Tagen beherrschen zahlreiche Libellen den Luftraum. Rosenkäfer, Wespen und Hornissen nutzen den Teich als Tränke bzw. Jagdgebiet. Kurz gesagt, es wimmelt nur so vor lauter Leben.
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Fotografie vor der Haustür
Der Vorteil eines solchen Biotops vor der Haustür ist für die eigene Erholung und die Naturfotografie enorm. Wann immer man Lust verspürt, ist man binnen Minuten vor Ort um die kleinen Motive zu jagen. Im Ausgang des Winters sind die balzenden Teichfrösche die ersten, die im Wasser ihre Aktivitäten entfalten. Später im Mai und Juni haben die Libellen den Teich fest im Griff. In diesem Mai hatte ich das Glück, eine Vierfleck-Libelle beim Schlupf beobachten und fotografieren zu können. Die Tiere sitzen nach der kräfteraubenden Verwandlung oft mehrere Stunden ruhig an Schilfhalmen um ihren Körper und ihre glitzernden Flügel zu entfalten. Das ist die Gelegenheit an schöne Aufnahmen zu kommen. Beispiele hierfür gibt es in der Galerie 145 zu sehen, die nun online ist.

Kleiner geht´s auch
Wem die Nummer mit dem eignen Gartenteich zu groß ist, der kann es auch eine Nummer kleiner zu beachtlichen Erfolgen bringen. So reicht beispielsweise eine bodengleich eingegrabene größere Plastikwanne aus dem Baumarkt aus, um Libellen aller Art zur Eiablage zu bewegen. Die Wanne muss dann nur noch mit geeignetem Bodenmaterial ausgelegt und bepflanzt werden. Wasser rein und abwarten. Schon im nächsten Jahr wird sich das ein oder andere Lebewesen am neuen Teich beobachten oder gar fotografieren lassen.

Also, einfach selbst mal loslegen. Es lohnt sich!