Der Große Sand

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Die neuesten Motive der Galerien 146 und 147 sind nun online. Während der Sommerferien ist leider nicht viel passiert. Dennoch war ich nicht untätig und habe an weiteren Motiven gearbeitet. Während die Galerie 146 zum größten Teil Ansichten verschiedener Bäume und Waldbestände zeigt, sind die Hauptdarsteller der Galerie 147 kleine zarte Geschöpfe. Der Silbergrüne Bläuling war hier mein Motiv. Also, schauen Sie doch einfach mal über die oben stehenden Links in die beiden Galerie herein. Es lohnt sich, wie ich finde.

Der Große Sand
 am letzten Samstag war ich im Naturschutzgebiet „Mainzer Sand“ unterwegs. Ich war kurz vor 4:00 Uhr morgens aufgebrochen, um rechtzeitig zum Monduntergang um 5:00 Uhr vor Ort zu sein. Ich hatte die Hoffnung, dass der Vollmond vielleicht vor der Silhouette einer urig gewachsenen Kiefer untergehen würde. Leider hat das Wetter mir einen Strich durch die Vollmond-Rechnung gemacht. Statt des erhofften wolkenlosen Himmels waren anfangs nur Quellwolken am westlichen Horizont zu sehen. Vom Vollmond also keine Spur. Dennoch sollte der Fototag gelingen. Im Vorfeld der Exkursion holte ich mir ein paar letzte Ratschläge über die besten Standorte für die im NSG häufig vorkommenden Bläulinge bei meinem Fotofreund Sebastian Vogel ein. Der kennt den Sand schon aus zahlreichen Ausflügen und war somit der ichtige Ansprechpartner.
Seine wunderschönen Aufnahmen der Bläulinge und anderer zarter Geschöpfe können Sie auf seiner Webseite
www.vogel-naturfoto.de bestaunen.

Nicht nur Bläulinge
 Der Mainzer Sand ist für eine Vielzahl seltener Insekten und Pflanzen bekannt. Über allem schwebt allerdings eine gewaltige Wolke von Stechmücken. Da ich dies aus meiner Heimat nicht kenne, war ich vor Ort vollkommen unvorbereitet, so dass mich die Mücken fast aufgefressen haben. Zum Glück lernte ich gleich zu Beginn einen netten Naturfotografen kennen, der mir mit Mückenschutzmittel aushalf. Zusätzlich entpuppte sich Mark James Ford als Kenner der Bläulinge und ausgezeichneter Naturfotograf.
Seine eindrucksvollen Arbeiten über die Bläulinge können Sie auf
www.markjamesford.photography genießen.

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Silbergrüner Bläuling
Die Bläulinge stellen eine Familie der Ordnung Schmetterlinge dar. Es sind recht kleine und zierlich anmutende Tagfalter mit einer Flügelspannweite von 24 – 50 mm. Die Flügeloberseite weist zumeist einen metallischen Schimmer auf, der aber nicht immer bläulich erscheint. Auch andere Farbvarianten kommen bei den unterschiedlichen Arten vor. Darüber hinaus sind die Weibchen auf der Flügeloberseite anders gefärbt, als die Männchen. Einige Arten der Bläulinge, so auch der Sibergüne Bläuling, leben in Symbiose mit Ameisen. Während die Ameisen von den zuckerähnlichen Ausscheidungen der Raupen leben, bieten sie den Raupen im Gegenzug Schutz vor Fressfeinden. Zusätzlich kann es zu Symbiosen mit Pflanzen kommen. Aufgrund dieser Symbiosen sind die Bläulinge in besonderem Maße vom Wohl und Vorkommen der in Symbiose lebenden Arten abhängig.

Kältestarre
Am leichtesten lassen sich die Falter am frühen Morgen fotografieren, wenn sie zumeist kopfüber an der kniehohen Vegetation schlafen. Aber auch aufrecht sitzende Exemplare sind leicht zu finden, so dass man bis zum Sonnenaufgang ausreichend Zeit für die Fotografie hat. Wichtig ist, dass man die Schärfeebene bewusst zur Bildebene ausrichtet. Nur so lässt sich nahezu das gesamte Tier scharf abbilden. Eine relativ weit geöffnete Blende bewirkt einen ruhigen Hintergrund der das Motiv klar freistellt. Ruhiges windstilles Wetter mit bedecktem aber hellem Himmel liefert optimale Bedingen für die Bläulingsfotografie. Die Strukturen der Tiere und ihre zarten Farben kommen hier besonders gut zur Geltung. Aber auch vor dem morgendlich gefärbten Himmel lassen sich die Tiere schön darstellen. Sobald die ersten wärmenden Sonnenstrahlen die Falter treffen, richten diese ihre Körper zur Sonne aus und entfalten ihr Flügel. Das ist der magische Moment, wo die Schönheit der zarten Schmetterlinge voll zur Geltung kommt. Mit Beginn des Sonnenaufgangs hat das Ganze aber meist auch ein natürliches Ende, denn durch die Erwärmung der Luftmassen nimmt auch der Wind zu, was ein gezieltes Fotografieren meist unmöglich macht.

Insgesamt war der Besuch bei den Bläulingen im „Mainzer Sand“ aber ein tolles Erlebnis, das unbedingt nach einer Fortsetzung verlangt!