Selten ist er. Schwer zu finden auch. Wo man ihn findet ist eher ein gut gehütetes Geheimnis. Wenn man sich aber auf die Suche begibt, kann man ihn doch noch finden.
Mitte Mai war ich beim Frauenschuhvorkommen in Bayern. Die Wettervorhersage war miserabel. Hätte meine Hotelbuchung es zugelassen, wäre ich erst gar nicht aufgebrochen. Da die Stornierungsfrist aber abgelaufen war, musste ich das Wetter ertragen. Der erste Abend und der zweite Morgen fiel dann erwartungsgemäß wegen Starkregen aus. Nach einem gemütlichen Frühstück machte ich mich dann relativ spät auf den Weg zum Vorkommen im Buchenwald. Nach einem steilem Anstieg auf glitschigen Pfaden erreichte die ersten Frauenschuhpflanzen. Ich war überrascht, dass der starke Regen so wenig Spuren an den zarten Pflanzen hinterlassen hatte. Das Licht war diffus und so konnte ich bis Mittag fotografieren. Dann machte sich aber der Hunger bemerkbar und ich stieg zum Mittagsessen und einer kleinen Pause ins Tal ab. Für den Abend war dann gutes Wetter mit vereinzelter Sonne gemeldet, was hoffen ließ. So war es dann auch und der Abend war wundervoll. Als die Sonne dann endlich tief stand und durch das zarte Buchenlaub die Pflanzen von hinten durchleuchtete war das Fotografenglück perfekt. Nachdem ich das allerletzte Licht ausgekostetet hatte, musste ich mich sputen, um im Tal noch etwas essbares aufzustreiben. Am nächsten Morgen und den folgenden Tagen das aktuell übliche … Starkregen mit Überflutungen. So waren mir nur zwei Fotogelegenheiten bei diesen herrlichen Pflanzen vergönnt. Mit der Ausbeute bin ich allerdings durchaus zufrieden. Das war bestimmt nicht der letzte Besuch beim „geheimnisvollen Frauenschuh“.